Keith Haring
AMERIKANER, 1958–1990
Keith Haring überbrückte die Kluft zwischen der Kunstwelt und der Straße und erlangte in den frühen 1980er Jahren mit seinen Graffiti-Zeichnungen in den U-Bahnen und auf den Gehwegen von New York City Berühmtheit. Durch die Kombination der Anziehungskraft von Cartoons mit der rohen Energie von Art-Brut-Künstlern wie Jean DuBuffet entwickelte Haring eine ausgeprägte Pop-Graffiti-Ästhetik, die sich auf fließende, kräftige Konturen und eine dichte, rhythmische Überlagerung von Bildern wie Babys, bellenden Hunden, fliegenden Untertassen, Herzen und Mickey Mouse. In seinen U-Bahn-Zeichnungen und Wandgemälden beschäftigte sich Haring mit Themen wie Ausbeutung, Unterwerfung, Drogenmissbrauch und der wachsenden Angst vor einem nuklearen Holocaust, der nach seiner AIDS-Diagnose immer apokalyptischer wurde. Neben Jean-Michel Basquiat, Kenny Scharf und Jenny Holzer gilt Haring als eine der führenden Figuren der New Yorker East Village-Kunstszene der 1970er und 1980er Jahre.